Türkische Erinnerungen
Die Stadt bewahrt zahlreiche Erinnerungen aus türkischer Zeit.
Ein herausragendes Werk ist das 40 m hohe Minarett, das während der türkischen Besetzung in Eger gebaut wurde, das das nördlichste Minarett Europas ist. 97 Stufen einer Wendeltreppe müssen erklommen werden, um das wunderbare Panorama der Stadt zu sehen.
Die ersten Badehäuser von Eger bauten die Türken in den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts. Das Bad Valide Sultana befindet sich gegenüber des Eingangs der Burg, das während der türkischen Herrschaft ein Dampfbad war.
Der erste Raum des Gebäudes war ein quadratischer überdachter Raum mit Umkleidekabinen, von hier gelangte man über eine Schwingtür in einen temperierten Vorraum, über diesen konnte der Gast in das heiße Dampfbad eintreten, dessen Lufttemperatur 30-50 °C betrug. Vom Schläfchen in der heißen Luft aufwachend gab er dem Diener durch Klatschen einen Zeichen, der den aufgewärmten Körper mit Ziegenlederhandschuhen gründlich einseifte, dann abrieb und abwusch. Der Gast suchte danach die Dampfkammer oder die Enthaarung auf. Schließlich kehrte er in den Umkleideraum zurück, wo er seine Bekannten begrüßte und bei einem Kaffee sich der freundschaftlichen Unterhaltung anschloss.
Es war einmal ein Prophet, der Mohammed hieß.
Mohammed hielt es so, dass die regelmäßige Säuberung die Zeugungskraft verbessert und da er wollte, dass er so viele Gläubige hat, wie nur möglich, befahl er ihnen jede Woche mindestens einmal ins Badehaus zu gehen und sich gründlich zu säubern.
Es lebte einmal auch ein türkischer Pascha, der Pascha Arnaut, der in unserer Stadt ein wundervolles Bad mit einer goldenen Kuppel erheben ließ, wo sich die gläubigen Mohammedaner säubern und sich unterhalten konnten. Dieses wundervolle Bad steht - nach mehrmaliger Renovierung - auch heute noch und erwartet seine Gäste mit 6 Becken, Wellness- und medizinischen Dienstleistungen auf hohem Niveau.
Im Türkischen Bad kommt das radonhaltige Heilwasser unter den Steinen, die den Boden der Becken bedecken an drei Stellen hoch, unter dem Türkischen Becken, dem Spiegelbecken und dem Sprudelbad-Becken (das seinen Namen von dem ununterbrochenen Sprudeln der aufsteigenden Bläschen bekam). Darüber hinaus befinden sich noch drei andere Becken im Gebäude, die um Erlebniselemente der heutigen Zeit entsprechend erweitert wurden.
Die heilende Wirkung des im Türkischen Bad befindlichen Wassers kann dem darin aufgelösten Radon verdankt werden, das entzündungshemmend wirkt und die Endorphin-Produktion des Organismus fördert, so wirkt auch auf das Allgemeinbefinden wohltuend. Die ionisierende Strahlung unterstützt auch die Regenerationsprozesse der Zellen.
Schönheit, Gesundheit, Tradition - dies alles bietet den Besuchern das Türkische Bad.